Expedition Castor fiber
Am Montag, dem 25. November 2024, unternahmen die Lehrerinnen mit uns, den Kindern der 1.–3. Klasse der Primarschule Hüttwilen, einen Ausflug zum Hüttwilersee. Wir genossen den Spaziergang bei einer herrlichen Morgenstimmung mit Sonnenaufgang und schneebedeckten Wiesen. Bei der Badi angekommen, durften wir uns kurz ausruhen und stärken. Wir waren schon sehr gespannt darauf, die ersten Biberspuren zu entdecken.
Die Kinderschar wurde in zwei Gruppen aufgeteilt: Während die eine Gruppe spielte, Feuer machte, Schlangenbrot backte und Würste grillte, wurde die andere Gruppe von Frau Wittgen, Projektleiterin Umweltbildung Pro Natura, erwartet. Um alle aufzuwärmen, spielte sie mit uns eine Tierkarten-Stafette. Dabei lernten wir, welche Tiere wie der Biber zu den Nagetieren gehören. Uns war bereits bekannt, dass die Wühlmaus, die Hausmaus, das Murmeltier, der Siebenschläfer und das Eichhörnchen Nagetiere sind. Überrascht waren wir jedoch, dass die Spitzmaus und der Feldhase nicht dazu gehören. Anschliessend zeigte uns Frau Wittgen einen Biberschädel mit den typischen nachwachsenden Nagezähnen und erklärte, weshalb Nagetiere keine Eckzähne haben.
Danach bestiegen wir den Aussichtsturm am See und wiederholten unser Biberwissen. Wir sind schon richtige Biberprofis und konnten alle Fragen von Frau Wittgen beantworten, etwa warum der Biber in der Schweiz ausgerottet wurde und welche zwei Biberarten es gibt. Frau Wittgen brachte sogar eine Dose Biberfleisch aus Schweden mit, die wir natürlich nicht öffnen durften. 😉 Auch ein Trittsiegel hatte sie dabei. Die Hinterpfote des Bibers mit den Schwimmhäuten ist im Vergleich zu den winzigen Vorderpfoten riesig! Die Hand einer Zweitklässlerin war kleiner als die Hinterpfote des Bibers – sehr beeindruckend.
Vom Aussichtsturm hielten wir Ausschau nach Biberspuren – und tatsächlich entdeckten wir Fussspuren und einen angenagten Baumstamm. Anschliessend durften wir weiter nach Spuren suchen. Immer wieder fand eine Gruppe Kinder etwas Neues. Wir entdeckten angeknabbertes Holz, Rutschbahnen zum See und Löcher, die in eingestürzte Gänge führten. Auch Bäume, die mit Gittern vor dem Biber geschützt wurden, gab es zu sehen. Durch das Biberfell, das uns Frau Wittgen zeigte, konnten wir uns die Grösse des Bibers sehr gut vorstellen. Sie erklärte uns auch, warum Augen, Ohren und Nase beim Biber so nahe beieinander auf einer Linie liegen.
Jetzt fehlt uns nur noch der echte Biber – den möchten wir natürlich gerne einmal an unserem Hüttwilersee beobachten. Dazu muss man jedoch in der Dämmerung geduldig warten. Wir sind gespannt, wer von uns einen Biber in Aktion sichten wird.